Handarbeitsmappe

Alle die Kinder oder Enkelkinder haben kennen das sicherlich … man hat so schön aufgeräumt und Platz gemacht im Nähbereich und dann … werden entweder Schubladen geöffnet und Knopfschachteln ausgeleert, diverse Kleinteile inspiziert oder es wird etwas angeschleppt, was die Kinder selbst werkeln wollen … und schon türmen sich Stifte, Papier, Kleber, Scheren, Stoffe, Garne, Webrahmen, Wolle, Häkelnadeln, Stricklieseln, Knüpfsterne, Perlen, … ach das lässt sich beliebig fortsetzen auf genau eben diesem freien Platz. Und genau so ist das hier gerade sehr oft, denn der kleine Mann wil sich, nachdem er sich mit Stickkarten, Prickeln und Webrahmen ausführlich beschäftigt hat, jetzt immer am freien Sticken versuchen.

Gleichzeitig steht der Bootsbau aus allen Materialien hoch im Kurs und so wurde als erstes an einem Segel das Sticken von geraden Linien und Diagonalen geübt. Da saß er dann und zählte drei oben, drei unten …. schimpfte, trennte auf, lernte eine Nadel alleine einzufädeln … Dann mit Mamas Hilfe die ersten Kreuzchen gestickt, denn natürlich müssen auf so einem Bootssegel auch die Initialen und das Alter verewigt werden. Ich gestehe, dass damit meine Stickkenntnisse denn auch erschöpft sind … dann wurde auch noch genäht, weil das Segel aus uraltem Stickgewebe von der Oma brauchte dringend eine Rückseite, damit der Wind nicht durchpfeift, wofür ein Stück alte Jeans herhalten musste. Anschließend wurden zwei Nähte gesetzt, damit ein Mast durchgeschoben werden konnte und dieser wurde dann mittels eines von Hand gebohrten Loches in einem großen Stück Baumrinde aus dem Wald befestigt. Leinen los …

Nun aber zurück zum Nähzimmer … für solche Aktionen muss immer mein Zuschneidetisch herhalten, der dann leider belegt ist, weil ja immer die ganze Kiste (eine von mir ausgeborgte ehemalige Stoffkiste) angeschleppt und ausgebreitet wird. Da helfen auch keine Kastln oder Mäppchen in der Kiste … und genau da wollte ich Abhilfe schaffen und nachdem der kleine Mann das letzte Mal mit meiner Hilfe sein Lieblingsmotiv des letzten Jahres gestickt hatte, kam mir eine Idee … ich wollte ihm das Motiv erhalten und habe ihm eine Handarbeitsmappe genäht (so nenne ich das jetzt einfach mal), in der immer ein aktuelles Projekt mit Zubehör Platz finden kann und nur noch diese darf dann mit in mein Zimmer wandern, der Rest bleibt in seiner Kiste in seinem Zimmer oder im Keller etc. …

Also habe ich ihm meinen Plan erklärt, der wurde für gut befunden und dann haben wir Material ausgesucht … den heißgeliebten Fahrzeugestoff, neongelben dünnen Bastelfilz, neonfarbenes Garn (ohne neon geht gerade gar nicht), ein Hosenbein einer Jeans und türkise Reste von Kunstleder und Gummiband. Als erstes habe ich dann das Stickbild ausgeschnitten und dieses, und die von ihm ausgeschnittene Hosentasche einer anderen Jeans, auf die dunkle Jeansaußenseite genäht.

Für innen haben wir Filz und Webware aneinandergenäht (so groß wie der Filz eben war) und darauf die Kunstlederstücke und das Gummi befestigt, so wie es uns für seine Bedürfnisse praktisch erschien. Platz finden sollten die Sticknadeln, die Prickelnadel (deren unsagbar scharfe Spitze mir immer suspekt war) und eine Häkelnadel oder Schere. Auf der anderen Seite Stickkarten oder Vorlagen und die Stickgarne oder auch mal ein kleines Wollknäuel (das hat auch hinten noch Platz).

Als Polsterung steckt im Inneren der Mappe ein dickes voluminöses Vlies ohne Kleber, das genau dafür noch gereicht hat und so das Durchpieksen der Nadeln verhindert, aber auch Luft lässt für verschiedene Füllungen. Sein Lieblingsrobbi hat so einen würdigen Platz bekommen finde ich und mit den Gummis lässt sich die Tasche auch sehr variabel verschließen und nun hoffe ich sie wird viel gebraucht und sorgt für „klar Schiff“ in meinem Nähzimmer! Besucht doch auch die Ideen von Marita auf Handmade by Maritabw und von Ulrike auf Ulrikes Smaating und all die Ideen der anderen Teilnehmer in der Linkparty!


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