Ich verschenke gern essbare Kleinigkeiten an Menschen, die ich schätze, die ich aber nicht gut genug kenne, um mit einem Geschenk ins Schwarze zu treffen. Da ich außerdem nicht der Freund von Stehrumkes bin, finde ich Geschenke zum aufbrauchen und sich daran erfreuen sehr praktisch und nachhaltig ist es auch. In diesem Jahr mit dem phänomenalen Obsterntemarathon und seinen Folgen werde ich gern Essbares aus Äpfeln und Zwetschgen, Birnen und Quitten verschenken – hier könnt ihr schon den deftigen Chutneyanteil sehen.
Und etwas das dabei entstanden ist, möchte ich euch heute gerne zeigen, da man es bequem mit einer geringen Obstmenge auch noch vor Weihnachten herstellen kann und ich die Erfahrung gemacht habe, dass das schlichtweg jeder Mensch mag – Apfelkonfekt, das im Prinzip eine Abwandlung von Dulce de membrillo ist, also Quittenbrot.
Ihr benötigt dafür Äpfel (oder Quitten) – am besten Streuobst – und gern auch noch ein paar nicht so reife Äpfel (also einfach ins Lagerobst greifen, falls ihr das habt oder ein bisschen Zitronensäure zugeben). Ich habe dafür einfach die Miniäpfel verwendet, die an meinen Spalierbäumen zwischen den anderen Früchten im August ausgepflückt wurden, in der Hoffnung die anderen Äpfel werden auch ohne Regenwasser noch schön. Um daraus möglichst viele verschiedene Dinge auf einmal gewinnen zu können – ich wollte nämlich gern den Saft und das restliche Fruchtfleisch extra haben – habe ich die Äpfel in den uralten Entsafter meiner Oma getan (das ich dafür erst mal eine normale Kochplatte auftreiben musste … bei all der Induktion hier … eine andere Geschichte).
Der wurde oben mit den gewaschenen, geviertelten und entkernten Früchten und dann unten mit Wasser befüllt und auf die heiße Platte gestellt. Nach einer Stunde konnte ich dann den Saft aus dem oberen Teil herauslassen und die schön zerkochten und teilensafteten Äpfel fand ich im oberen Sieb wieder, in das ich sie eingefüllt hatte. Wenn ihr das jetzt ohne den Topf nachmachen wollt, dann kocht ihr die Äpfel einfach im Schnellkochtopf (der funktioniert im Prinzip genau so) oder in einem normalen Topf. Im Prinzip erhaltet ihr als Resultat Apfelmus (die Flüssigkeiten abgießen oder zu Gelee kochen). Genauso funktioniert das mit Quitten auch (da vorher nur den Flaum abreiben).
Dann nehmt ihr ca. 1 kg vom Fruchtmus und wer es ganz edel und fein mag püriert es noch durch ein Sieb oder die flotte Lotte – ich habe es einfach nur mit dem Pürierstab sämig gemacht. In einem normalen Kochtopf wird das Fruchtmus dann mit einer adäquaten Menge Gelierzucker (bei 1:1 Gelierzucker habe ich 800g verwendet, wer es ganz süß mag nimmt 1 kg) aufgekocht und dann solange sanft geköchelt, bis die Fruchtmasse anzieht und leicht zäh wird und man mit einem Kochlöffel eine Gasse beim Querrühren erzielen kann (20 Minuten wären schon gut). Unbedingt müsst ihr hier dauerhaft und kräftig rühren! Wenn die Masse noch zu flüssig ist, dann gebt ihr etwas Zitronensäure (1-2 Päckchen hinzu); ist die Masse eher zu fest gebt einfach etwas Fruchtsaft vom Kochen hinzu. Und hier warne ich deutlich vor dem Quittenmus, denn es spritzt wie die Hölle – ich ziehe mir immer einen lange Pulli an und Grillhandschuhe über – das schützt vor Verbrennungen jeder Art; das Apfelmus ist hier deutlich harmloser
Diese Masse gießt ihr dann heiß auf ein mit Backpapier belegtes Blech (das Backpapier könnte man leicht einölen mit einem neutralen Öl, dann kann man es hinterher leichter abziehen) und glättet sie falls nötig. Dann stellt ihr das Blech in den Keller oder einen ungeheizten Raum und lasst es dort in aller Ruhe trocknen – solange bis die Oberfläche nicht mehr nass klebt (klebrig ist es allerdings immer). Je länger es stehen bleibt, desto fester wird es … wer es also weich mag, der verwendet es schon nach 1-2 Wochen … wer es fester mag, der wartet eben länger (bei mir steht das dann normal so ca. 4-6 Wochen). Wer es eilig hat kann die Bleche auch bei geöffneter Backofentür (Holzlöffel einklemmen) mehrere Stunden bei ca. 80°C dörren.
Am Ende zieht ihr das Backpapier ab und schneidet die Stücke so groß und so in Form ihr es mögt (hier habe ich eine Hälfte einfach mal kreuz und quer geschnitten). Optisch am schönsten finde ich Rauten und dann bleibt die Frage wie ihr es selber am liebsten esst … in meiner Familie lieben es die einen bestreut mit grobem Zucker oder sogar darin komplett gewälzt, andere mögen es pur oder mit bisschen Puderzucker bestäubt und ich, der ich es nicht so süß mag, bin ein großer Anhänger von einer in dunkle bittere Schokolade getauchten Ecke (das mache ich dann demnächst noch mit dem zweiten Teil). Auch mögen die einen lieber Äpfel, die anderen lieber Quitten (so wie ich) … so bekommt jeder das Seine.
Mein Sohn bezeichnet diese Apfel- oder Quittenschnitten auch als Mamabärchen – in Anlehung an Gummibärchen (für ihn schneide ich sie auch in ungefähr diese Größe) – sozusagen Ökobären ohne Zusatz.
Aus dem Saft habe ich dann noch Apfelgelee gekocht und die restlichen Matschäpfel in Gläser gefüllt und als Apfelmus eingekocht. Alles restlos verwertet … so mag ich das!
So und nun das Rezept in Kürze zum speichern oder nachmachen:
So, nun wünsche ich Euch gutes Gelingen und viele Freuden daran und die nächsten Tage geht es weiter bei Cathleen im Mamawerk und wer die Woche schon Teil 1 versäumt hat guckt noch mal bei Maika!
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Oh toll… ich hab das Gefühl, es duftet bis zu mir… hhhmmmm… Viele liebe Grüße maika
Da hätte ich ja die Möglichkeit, unsere Äpfel zu verwerten – denn dieses Jahr hatten wir im Gegensatz zum Vorjahr schon einiges. Bei den Quitten bin ich ja zu faul, die Kerne rauszupulen – hast Du da einen Trick, wie man da eine schöne Masse hinbekommt? Der nächste Herbst kommt bestimmt….
Liebe Grüße
Ines
Meinst du die Kerne aus dem Kernhaus oder diese griesseligen Kernchen aus dem Fruchtfleisch … also ersteres schneide ich raus und letzteres bleibt bei mir drin, weil ich es mag, wenn auch was Griffiges drin ist. Mein Papa dreht es durch durch die flotte Lotte oder ein Passiersieb. LG Ingrid
Liebe Ignrid,
hach ich muss auch noch die letzten Quitten verarbeiten und nachdem es im letzten Jahr so ein Hit war wird daraus auch in diesem Jahr das tolle Quittenbrot. Es ist ja auch eigentlich schnell und einfach gemacht. 🙂
Viel Spaß beim naschen wünscht euch eure Nähbegeisterte
Liebe Ingrid, da kommen gerade totale Kindheitserinnerungen hoch! Meine Omis haben immer diese Quitten-Schnitten gemacht und ich fand sie immer sooo lecker als Kind. habe sie nie wieder irgendwo gesehen! Lieben DANK! für das tolle Rezept!! Liebe Grüße! Nicole
Oh ja, das sind bei mir auch Kindheitserinnerungen. Danke für das Rezept.
Viele Grüße! Tina
Sehr cool, Sowas habe ich tatsächlich noch nie gemacht/probiert. Bei uns wird immer Apfelmus aus den Äpfeln gekocht…
Ach ich freu mich, dass unsere Weihnachtsfreuden gestartet sind.
Liebe Ingrid,
das klingt wirklich lecker. So etwas kannte ich noch gar nicht. Da kriege ich richtig Lust das auch auszuprobieren.
Liebe Grüße, Sandra