QuiltCampus in Nürnberg

Am Samstag habe ich mir inmitten von bis oben vollgepackten Wochen, in denen ich überhaupt nicht zum Nähen gekommen bin, eine Auszeit gegönnt und habe am Samstag den Workshop des Quilt-Kollektivs in Nürnberg besucht.

Ich habe mich sehr darauf gefreut Menschen mit dem gleichen Hobby aus der Umgebung (dabei kamen manche von weit her) kennen zu lernen und gemeinsam etwas Neues zu erfahren. Angemeldet habe ich mich, weil der Workshop von Friederike (Insta-Blog Piecestopatch) eine für mich unbekannte Technik erklären sollte und weil ich so gern Barabara (Blog: Das mache ich Nachts), deren Blog einer der ersten war, die ich verfolgt habe und auf dem ich mir viele tolle Anregungen und Inspirationen holen durfte, einmal live erleben wollte.

Nach einer netten persönlichen Begrüßung führte uns erst Friederike in das Geheimnis des Kurvennähens ein. Zu Beginn zeigte sie uns an einem Beispiel das Grundprinzip und gab dann viele prima Tipps, wie jeder ausprobieren kann, mit welchen Hilfsmitteln oder Techniken er am besten zum Ziel kommt.

Die verschiedenen Hilfsmittel wurden vorgestellt und ihre Funktionsweise erklärt und wertvolle Tipps gegeben, damit auch ja alle Falten außerhalb der Nahtzugabe bleiben … und dann wurde geübt und das sind meine Ergebnisse:

Bei den großen Vierteln war es tatsächlich überhaupt kein Problem keine Falten einzunähen, bei den kleinen Vierteln aber schon eine Herausforderung … vor allem auch für meine W6-Nähmaschine (mit der ich mir nebenbei bemerkt zwischen nahezu ausschließlich Bernina-Näherinnen – wenngleich die Maschinen auch sehr verschiedenen Alters waren – schon fast ein bisschen komisch vorkam).

Besonders schwierig finde ich den Zuschnitt richtig zu wählen zu der Größe, die man später erhalten will … hier hatte ich im Vorfeld des Workshops beim Zuschneiden doch meine liebe Mühe und habe viel herumgerechnet. Ich wollte weder Stoff vergeuden bzw. viel Reste erzeugen, noch die beiden Rundungen nicht im richtigen Größenverhältnis zueinander bekommen. Schließlich hatte ich mich, auch in Ermangelung von Zeit, entschieden teils Precuts zu verwenden und mir ausgerechnet, dass ich von diesen quasi beide Teile verwenden kann, wenn ich nach dem Ausschneiden des Kreissegments einfach die Enden des Außenteils um die doppelte Nahtzugabe kürze … endlich ergab Mathematik dann auch mal einen Sinn.

Am Ende des ersten Teils zeigte uns Friederike dann noch anhand eines Beispiels was „Improved curves“ sind. Bei diesen wird die Kurve, Welle, etc. frei geschnitten und man erhält je ein Positiv und Negativ – im Prinzip so, wie ich es vorher bei den Vierteln auch gemacht hatte. Diese werden dann zum Abschluss getrimm – eine echte Herausforderung in vielerlei Hinsicht.

Besonders gut hat mir bei ihrem Workshop und auch bei dem von Barbara gefallen, dass beide die Teilnehmerinnen ermutigt haben ihren Weg zu finden zum Ziel zu kommen, verbunden mit der Bereitschaft alle Fragen zu beantworten, viele Tipps, Anregungen und Erklärungen zu geben und den Teilnehmern nicht das Gefühl zu geben „doofe“ Fragen zu stellen.

Nach einer Mittagspause ging es weiter mit dem Workshop von Barbara, die mit uns gemeinsam eine ihrer berühmten Kosmetiktaschen genäht hat. Leider habe ich hier gar keine Fotos gemacht, denn ich war so beschäftigt mit Stoffvariante auswählen, Zuschneiden, Nähen, Bügeln, Auftrennen, Einfädeln … mich mit meiner Nähmaschine beim Einnähen des schlimmsten Reißverschlusses meiner Nähzeit herumzuärgern … und vor allem war ich beschäftigt mit Zuhören. Denn neben den schon sehr ausführlichen und aufschlussreichen Erklärungen von Barbara zum Umgang mit Stoffen, Vliesen, Reißverschlüssen und Nähmaschinenfüßchen, streute sie hier und da am Bügelbrett, an den Nähmaschinen oder Materialien noch Tipps und Tricks ein, die alle hörenswert waren. So kann ich euch leider nur noch mein Endergebnis zeigen – juhu, ich habe auch ein Barbara-Täschchen!

Alles in allem war das ein sehr schöner Samstag mit zwei engagierten, kompetenten und sehr herzlichen Kursleiterinnen. Der Veranstaltungsort in Nürnberg war gut erreichbar und die Räumlichkeiten auf jeden Fall sehr geeignet. Die Teilnehmerzahl war finde ich an der Obergrenze, aber da alle doch sehr diszipliniert waren, der Saal nicht hallte und sich dank der super Sitzordnung auch alle prima gegenseitig helfen konnten, kamen glaube ich doch alle zu einem guten Ergebnis. Und so bin ich zwar ziemlich platt, aber froh das ich trotz der vielen sonstigen Arbeits- und Alltagstermine hingegangen bin, am Ende zufrieden mit Bus, Ubahn und Auto heimgefahren.

Liebe Friederike und Barbara, vielen herzlichen Dank für das Goodiebag und natürlich den tollen Tag, an dem ihr uns nicht nur Fachliches vermittelt habt, sondern auch eurem Anliegen, mit dem Quilt Kollektiv Menschen mit einem wunderschönen Hobby zu vernetzen, mehr als gerecht geworden seid!

* Auf meinem Blog schreibe ich privat und ohne kommerzielles Interesse über mein Hobby und nenne oder zeige dabei auch Schnittmuster/Materialien/Bücher/Zeitschriften/… Dazu äußere ich in meinen Beiträgen meine freie persönliche Meinung. Auch verlinke ich andere Blogs oder Websiten, wenn ich dort Dinge von Interesse entdecke und mit meinen Lesern zu deren Information teilen möchte. Für alle diese Einschätzungen erhalte ich keine Gegenleistungen.

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