Miau Miau

Annette hat uns wieder eingeladen zur Kreativen-Stoff-Verwertung und ich hatte Losglück und konnte dabei sein. Sie zeigt uns heute auf Augensterns Welt, was bei allen Teilnehmerinnen für Nähwerke entstanden sind.

Diesmal hat Annette einen echt wilden Stoff aus ihrem Fundus herausgesucht, er heißt „Meowpower“ und ist von Fujastudios und es ist ein sehr griffiger, stabiler Baumwollstoff von toller Qualität.

Als der Stoff hier ankam, war das so eine Mischung aus „wow, der ist superschön und die Katzen haben alle Charakter, aber was mache ich denn daraus nun, um den tollen Stoff zur Geltung zu bringen?“ Also habe ich einige Zeit darüber sinniert und dann formte sich eine Idee. Ich wollte aus dem schönen Katzenstoff mit den vielen ausdrucksstarken Miezen drauf eine Mieze nähen, denn ich bin eigentlich schon ein Katzentyp, auch wenn ich keine Haustiere haben möchte. Und so habe ich erstmal gezeichnet:

Schnell dämmerte mir dann, dass die Katzenform durch den Katzenstoff, der wie ein Wimmelbild ist, schlecht zur Geltung kommen würde, deshalb gesellte sich das Bein einer dünnen Jeanshose dazu, liebe ich doch die schwarzen Miezen besonders und zum Stoff passt es auch.

Und jetzt fragt ihr euch was das wohl werden soll? Also, öffnet man die Tür zu meinem Zimmer, dann steht dahinter ein Schrank mit einer Schiebetür aus Glas, die geschützt sein muss vor dem sonst aufschlagenden Türgriff. Da der Stopper alleine aber nicht breit genug ist, liegt dort ein Stück dicke Wellpappe mit Halbrund, das den Stopper auf Abstand hält. Ein Staub- und Dreckfänger sondersgleichen und hässlich noch dazu.

Aus dem Katzenstoff soll also meine Hauskatze werden, nie hungrig, immer freundlich und haarlos – die mich begrüßt, wenn ich ins Zimmer komme und den gefährlichen Türgriff für den Schrank auf Abstand hält – aber eleganter und vor allem schwerer.

Deshalb wurde erst mal zugeschnitten und ich habe dabei fast den kompletten Stoff bis auf winzige Randstücke aufgebraucht. Zweimal den Katzenkörper für die Vorder- und Rückseite der Katze und vier Streifen, welche dann den Katzenkörper in die Tiefe ergeben sollten. Dazu einen schwarzen Streifen, weil ich erst einen Henkel oben dran machen wollte, was dann aber blöd aussah und wegkam. Und einen Boden aus einem anderen Jeansbein.

Aus zwei Teilen, die man einfach aneinander näht, habe ich mir nicht zugetraut eine schöne Katzenkörperform hinzubekommen, da bin ich beim Zeichnen schon an den Proportionen gescheitert.

Deshalb bin ich so vorgegangen, dass ich jeweils zwei Streifen gegengleich aneinander genäht habe und diese dann jeweils an die Vorder- bzw. Rückseite mit der Katzenform. Die Ohren und die Kopfform habe ich einigermaßen hinbekommen, auch wenn ich diese ganzen Ecken ziemlich kniffelig fand.

Bevor ich den Boden aus stabilem Jeansstoff eingenäht habe, habe ich die beiden Hälften aneinander genäht. Damit die Naht schön stabil ist und nicht ausfranst, habe ich hier eine französische Naht gemacht. Und ja, jetzt habe ich da eine Mittelnaht, aber ich wollte den Katzenkörper in 3D formen.

Dafür brauchte ich in der Mitte eine Ansatzstelle, um Fäden anzubringen, die am Hals und an den Ohren und dann von oben in der Mitte den Kopf nach unten ziehen, sonst hätte die Mieze nach außen ja lauter Beulen. Dafür habe ich zwei Anläufe gebraucht, bis es mir gefiel und dazwischen habe ich den Oberteil der Katze schon mal mit Füllwatte ausgestopft und ihn mir angesehen.

Auf dem Bild seht ihr gut, wie sich die Katze durch die Fäden seitlich und von oben zusammenzieht.

Den einen Teil des Gesichtes habe ich zuvor schon mal mit einem grauen Stickgarn aufgestickt.

Und die Katze hat vorn noch eine Tasche bekommen, in welche man kleine Nachrichten stecken kann – also ich bei Abwesenheit oder die Männer, wenn sie mir was mitteilen wollen.

Dann habe ich die Katze oben fester ausgestopft und auch den unteren Teil mit Füllwatte am Boden ausgefüllt. Durch eine seitliche Wendeöffnung habe ich dann den Türstopper zum Beschweren hineingesetzt und diesen seitlich jeweils gut abgepolstert mit Füllwatte und die Wendeöffnung mit der Hand geschlossen. Fehlten nur noch die Knopfaugen – miau!

Und jetzt seht selber, ob es gelungen ist?

Das ist ein vorher – nachher – Bild, aus dem ihr die problematische Situation erkennen könnt. Ich finde die Entschärfung ist gelungen und es sieht nun deutlich hübscher aus als vorher. Und ich kann mir auch nicht mehr den Fuß am Stopper anhauen.

Ehrlich gesagt zaubert mir die Mieze, die ich Momo getauft habe, immer ein Lächeln ins Gesicht, wenn ich in mein Zimmer komme – sogar wenn Korrekturen anstehen, die ich nicht so gern mag …

Liebe Annette, vielen Dank für diesen schönen und herausfordernden Stoff, der mir zwar zwei lange Nähtage mit mehrfacher Verzweiflung, aber auch ein sehr befriedigendes Endergebnis, das von vorn bis hinten selber durchdacht und gemacht ist, gebracht hat.

Momo schleicht sich nun in die Linkparty zu Annette und Achtung, manchmal haut er auch einfach ab in den Garten!

24 Comments

  1. nealich

    Wie süß ist das denn 🥰 liebe Ingrid!!! Das ist eine wunderbare Idee und von Anfang bis Ende selbst gedacht und gemacht, tolle Lösung für den Schutz der Tür! Und noch dazu ideal, wenn es für eine richtige Katze keine Möglichkeit gibt, super!
    Ganz liebe Grüße an Dich von z

  2. Ach das ist ja auch eine super gute Idee mit dem Türstopper, gut umgesetzt und wohl immer im Gebrauch. Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag moni

  3. Eine tolle Idee mit einer tollen Entstehungsgeschichte.
    Dein Türstopper gefällt mir richtig gut.
    Ganz liebe Grüße
    Bettina

  4. Super! Tolle Idee! Den Stoff hast du tatsächlich perfekt verwendet!

    Gruß Marion

  5. Ebenfalls kein Haustier besitzend, mag ich Deines aber auch sehr gerne! 😍 Eine super Idee und toll ausgeführt! 👍🏻
    Einen tierisch guten Sonntag!

    Liebgruß
    Tiger
    🐯

  6. Liebe Ingrid, das ist ja eine tolle Idee.
    Mit solch einem Türwächter darf so manche Tür gern ein wenig „Schwingen“ 😉
    Liebe Sonntagsgrüße
    Bianca

  7. Eine schöne Idee und Umsetzung einschließlich detaillierter Beschreibung. So ergab es ein besonderes Ergebnis. Ich mag Deinen Türwächter.
    Auch ich hatte mich sehr vom Motiv leiten lassen und einen dunklen Rahmen gesetzt, welcher stellenweise mit schwarzen Katzen am Rand optisch verschmilzt.
    LG Ute

  8. Liebe Ingrid,
    ich finde es schön, dass du immer so tolle Ideen umsetzt und dir richtig praktische Sachen nähst. Den Türstopper aus dem Katzenstoff zu nähen war bestimmt nicht einfach, umso mehr freut es mich, dass du so ein wunderschönes Nähwerk daraus geschaffen hast und dich beim Eintreten in den Raum so sehr darüber freust. Hut ab meine Liebe, du hast es echt drauf! Und, es war mir eine große Freude, die Entstehungsgeschichte von Momo zu verfolgen. Dein Blogpost ist einfach göttlich, ich habe so schmunzeln müssen. Und sie ist nie hungrig, immer freundlich und haarlos. So eine Katze möchte ich auch gerne bei mir einziehen lassen, denn auch ich liiiebe Mietzen. 🙂
    Liebste Grüße und einen schönen Sonntagabend für dich und deine Lieben
    Annette

  9. eSTe

    Liebe Ingrid, das ist ja eine großartige Idee, du beschreibst auch sehr schön wie sie „gewachsen“ ist. Ein tolles Ergebnis, total süß ist dieser Türwächter und das zusätzlich aufgenäht Täschchen ist das i-Tüpferl. LG eSTe

  10. Super, eine Tuerstopperkatze mit Geheimfach. Prima Idee. LG von Rela

  11. Anne von leben eben

    Liebe Ingrid,
    Die ist ja süß. Vielen Dank für die ausführliche Anleitung. Und du hast mich auf die Idee gebracht, was ich unsere Katzen liebenden Freundin schenken könnte. Dankeschön.

  12. ♥Voll schön liebe Ingrid. Das hast Du toll gemacht♥

    Liebe Grüße aus der Blogsommerpause
    Kerstin und Helga

  13. Super Idee mit dem Katzenstoff eine Katze als Türstopper zu nähen.
    kein Wunder dass Du lächelst wenn Du Momo siehst
    Liebe Grüße
    Nina

  14. Liebe Ingrid,
    oh wie schön! Das ist doch die gelungenste Verarbeitung des Katzenstoffs, die man sich vorstellen kann!
    Gut durchdacht und ganz bestimmt geduldig…
    LG
    Elke

  15. Liebe Ingrid,
    da hast Du Dir eine richtig hübsche und zugleich pflegeleichte Hauskatze zugelegt. Toll, wie Du alle Schnittteile ausgetüftelt hast. Das Werk ist Dir megagut gelungen.
    Liebe Grüße Anke

  16. Der ist Dir aber mehr als gelungen liebe Ingrid,
    wie süß Momo ausschaut.
    Mit dem schwarzen Stoff hast Du etwas Ruhe in den niedlichen Stoff gebracht, anders wäre es zu viel des Guten gewesen.
    Prima gelöst, lieben Gruß
    Nicole

  17. Was für eine tolle Idee – da kannst du glatt ein eigenes Freebook draus machen, wenn du dafür die Zeit und Lust hättest ….

  18. Ganz toll geworden und vor allen Dingen, es ist ausgesprochen nützlich.
    Liebe Grüße
    Renate

  19. Liebe Ingrid, was für eine tolle Idee! Ich mag deinen Momo. Eine so praktische Katze. 🙂
    Liebe Grüße
    Ella

  20. Liebe Ingrid,
    eine tolle Idee und Momo schaut zauberhaft aus. 😁 Auch wenn ich das mit den Fäden von oben und unten und Hals… . Nicht verstanden habe, dein Ergebnisse gefällt mir richtig gut.

    Viele liebe Grüße deine nähbegeisterte Andrea 🍀

  21. Liebe Ingrid,
    eine tolle Bewachung hast du genäht, so süß sieht die Katze aus, das hast du gut gemacht, danke für die vielen tollen Fotos.
    Ich hatte eine Katze mit dem Namen Momo, leider ist sie nicht mehr da.
    Viele Grüße, Jutta

  22. Sehr genial, liebe Ingrid! Superschön entworfen und gut durchdacht, und wirklich viel hübscher als das Provisorium vorher. Dein Fluchen höre ich direkt, wenn du das so beschreibst. 😉 Aber großen Applaus fürs Durchhalten! Liebe Grüße, Gabi

  23. Wie genial, liebe Ingrid, die Stopperkatze ist der Hammer! Ganz klasse ausgeklügelt und gewerkelt – ich bin ganz begeistert! Auch im Garten macht Momo eine gute Figur – und kann der ein oder anderen Maus Ausschau halten ;-).
    Liebe Grüße
    Ingrid

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert