Blau, blau, blau …

Das kam mir in den Sinn, als ich die Bilder auf meiner Kamera wieder gefunden habe von der Stoff-Färbeaktion mit Christiane, die sich da hervorragend auskennt. Sie hat Ines und mich sehr nett angeleitet und eingeführt in die Blaumacherei … und es war ein wunderschöner Tag, an dem ich einmal etwas ganz anders tun durfte wie sonst im letzten halben Jahr … einfach mitmachen …

Wir haben einmal mit Indigo gefärbt, worüber Ines hier schon ausführlich berichtet hat. Daran fand ich besonders die vielen verschiedenen Nuancen toll, die beim Überfärben entstanden sind – hier seht ihr ihr Geschirrtuchexperiment.

Mein Chemikerherz lacht natürlich besonders, wenn alles nicht nur praktische Anwendung findet, sondern auch noch schön wird! Aber auch das Mischen und Panschen mag ich doch sehr … allein der tolle Farbverlauf bei der Herstellung der Färbeküpe (und da soll noch einer sagen Redoxreaktionen sind nicht spannend!) …

Aber auch die vielen Ideen von Christiane Stoffe zu falten, zu drehen, über ein Seil zu ziehen etc., um verschiedene Muster zu erzielen, haben in mir so ein bisschen Zeltlager-Batik-Feeling erzeugt. Spannend was dann da so herauskam und bei meinen Tests auch manches etwas enttäuschend; hier ist das Seilergebnis zu sehen … da ist zu wenig Farbe hineingelaufen; aber immerhin hat sich der untere Rand hübsch gefärbt.

Beim Auswaschen der Stoffe ging allerdings doch ziemlich viel des hier so intensiv aussehenden Blaus verloren und so ist der an sich sehr schöne Farbton etwas verblasst … trotz sehr vieler Färbegänge.

Am meinsten aber hat mich Christianes Technik mit der Cyanotypie, das bedeutet Blaudruck, faszininert, bei der man die Stoffe zunächst mit einem lichtempfindlichen Gemisch im Dunkeln einstreicht, dann verschiedene Bereiche abdeckt, eine Glasplatte auflegt als Schutz und den Rest dann belichtet. Es bildet sich ein blauer Farbstoff in den nicht abgedeckten Bereichen und der Rest bleibt hell … und wenn man daneben stehenbleibt und schaut und schaut, dann sieht man das (ah, schon wieder spannende chemische Reaktionen):

Hier hat sich mal wieder gezeigt das ich nicht so megakreativ bin, haben doch die beiden anderen Gräser und andere Pflanzen arrangiert, Fotonegative aufgelegt usw., lauter spannende Ideen – ich mag es aber sehr gern grafisch und stundenlang weiterspielen hätte ich mich können mit dieser Punktschablone, die Christiane dabei hatte … guckt mal was passiert:

Zum guten Schluss nimmt man dann das Tuch mit den „ergrauten“ Bereichen und wäscht es unter dem Wasserhahn aus und dabei geschieht das Wunder … es wird blau, blau, blau …

Und auch der Sohn, der neugierig um die Ecken schlich, durfte sich austoben und mochte vor allem gern die kleinen Fische als Motiv und so kann man auch schön sehen, dass man mit der Technik negative und positive Bilder erzeugen kann.

Vielen Dank Christiane für die vielen Ideen, die Rezepte, die Zutaten und die mitgebrachten Utensilien, die uns das Ausprobieren möglich gemacht haben! Und weil das alles so viel Freude gemacht hat, ab damit zum Freutag!

* Auf meinem Blog schreibe ich privat und ohne kommerzielles Interesse über mein Hobby und nenne oder zeige dabei auch Schnittmuster/Materialien/Bücher/Zeitschriften/… Dazu äußere ich in meinen Beiträgen meine freie persönliche Meinung. Auch verlinke ich andere Blogs oder Websiten, wenn ich dort Dinge von Interesse entdecke und mit meinen Lesern zu deren Information teilen möchte. Für alle diese Einschätzungen erhalte ich keine Gegenleistungen.

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