Let´s swap – #6

*Auch im Juni haben Annette von Augensterns Welt und ich unser Tauschjahr mit dem Thema Utensilos fortgesetzt. Ein sehr weitläufiges Feld und so haben wir jeweils geäußert wofür wir uns ein Utensilo wünschen. Wisst ihr was an diesem Tausch auch so cool ist … die vielen Projekte für sich selber, die man immer zurückstellt für andere Dinge, die nähen sich nun quasi von allein und das auch noch nach Wunsch – eine tolle Sache.

Jetzt denkt ihr sicher ein Utensilo ist ja echt kein Hexenwerk, aber auch diesmal war die Herausforderung eine andere wie ich zunächst dachte.

Ich habe mir von Annette ein Utensilo gewünscht für mein rotes Board im ansonsten weißen Flur, auf dem sonst immer kunterbunt alle Wertsachen und alles was gerade so aktuell ist und halbwegs koordiniert abgelegt wird, herumliegt. Also minus diejenigen Dinge, die der Mann oder das Kind sonstwo im Haus herumliegen lassen.

Damit ich wenigstens meine Sachen schnell wiederfinden kann, da mir Suchen grundsätzlich zuwieder ist, wollte ich gern ein Utensilo haben, welches groß genug ist, dass ich meine Geldbörse, die Schlüssel, das Handy, die Sonnenbrille und vielleicht noch Krimskrams dort hineintun kann; zu groß allerdings sollte es auch nicht sein. Und seht mal, das hat Annette perfekt gelöst.

Mein Wunsch wurde erfüllt, denn das Utensilo aus einem tollen griffigen Leinenstoff und den wunderschön gepatchten roten Streifen passt mit seiner länglichen Form perfekt an seinen Bestimmungsort. Besonders mag ich auch diesen Überschlag mit dem Wellenstich, der das Utensilo stabil genug für seinen schweren Inhalt sein lässst; sieht also toll aus und hat auch eine prima Funktionalität.

Im Gegenzug hat sich Annette von mir ein Utensilo gewünscht für ihre Zeitschriften, die anscheinend vielleicht auch bisher unaufgeräumt oder lose gestapelt herumlagen? Dieser Auftrag erschien mir lösbar: passende Größe ermitteln für Zeitschriften, schönen Stoff heraussuchen, gut verstärken und dann einfach nähen nach einer der millionenfach vorhandenen Anleitungen für ein Utensilo.

Ja und dann habe ich schon bei der Größe ewig überlegt, weil Zeitschriften doch sehr unterschiedlich groß sind, es sollte nicht zu klein, aber auch nicht zu riesig werden, weil man es sonst nirgendwo vernünftig hinstellen kann und schlussendlich habe ich mich festgelegt auf ein solides DIN A4 plus Dickenzugabe. Orientiert habe mich an den Zeitschriften der Patchworkgilde, die hier drinnen liegen. Der Boden ist also A4, in der Weite etwas großzügiger und so kann Annette die Zeitschriften hoffentlich wahlweise reinstapeln oder aufstellen wie sie möchte.

Endgültig zum Fluchen gebracht hat mich dann die Auswahl der Kombi aus Stoff heraussuchen und Verstärkung wählen. Irgendwie erschien mir selbst Canvas oder Kunstleder in Kombi mit Schaumstoff und oder Style Vil zu labberig. Und irgendwie fand ich auch keinen Stoff, der mir für das Projekt wirklich gefallen hätte. Bis mir eine Idee kam und die habe ich dann, auch wenn ich große Bedenken hatte, dass meine Nähmaschine das schafft, umgesetzt. Ich habe richtig dicken Filz benutzt; die schöne flauschigere Seite nach innen gelegt und dann stand vor dem Nähen die schweißtreibende Arbeit die Grundform auszuschneiden … dann die Nähte von außen geschlossen, was viel besser ging wie ich dachte – hätte ich mal immer exakt darauf geachtet, dass die untere Schicht nicht wegrutscht; getrennt und neu geschlossen, die Grundform war geschafft.

Allerdings fand ich das dann erstens farblos, auch wenn ich das Grau sehr schön finde und außerdem sieht man ja dann von außen die Nähte und wenden kann man den dicken Filz wahrlich nicht. Also habe ich mich entschlossen das Utensilo sozusagen in einen Sack zu stecken aus Canvas und da fiel mir der noch gut gehütete Punktestoff meiner Dany/Grete-Kombi in die Hände. Beim Nähen derselben habe ich nämlich die reale Bekanntschaft von Annette machen dürfen und so erschien mir das passend und dafür habe ich den Stoff dann gern verwendet. Gerade eben so habe ich die Grundform noch herausbekommen aus dem Stoff und so viel Rand, dass ich ihn oben einmal umschlagen konnte. Damit es auch schön aussieht, habe ich dann den Umschlag per Hand mit einer langen Nadel am Filz angenäht … ein Fingerhut war dabei durchaus von Vorteil.

So, das Rätsel um unseren Junitausch haben wir heute gelüftet und nächsten Monat wird alles besonders schön, denn da können wir unsere Objekte live tauschen und zwei ganze Tage miteinander und mit anderen lieben Menschen nähen und reden. Da ich immer wieder nach den Tauschobjekten gefragt werde, habe ich auch eine eigene Rubrik in meinem Blog dafür eingerichtet und schicke unseren Tausch jetzt noch zu HOT und zum Dings vom Dienstag.

* Auf meinem Blog schreibe ich privat und ohne kommerzielles Interesse über mein Hobby und nenne oder zeige dabei auch Schnittmuster/Materialien/Bücher/Zeitschriften/… Dazu äußere ich in meinen Beiträgen meine freie persönliche Meinung. Auch verlinke ich andere Blogs oder Websiten, wenn ich dort Dinge von Interesse entdecke und mit meinen Lesern zu deren Information teilen möchte. Für alle diese Einschätzungen erhalte ich keine Gegenleistungen.

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