Notenständertasche

Wer hupft denn da wie ein grüner Frosch durch unseren Garten … mein armes Kind, welches den Test für zwei Taschen machen muss, ob sie auch richtig sitzen und sich gut tragen lassen. Komische Form oder, so lang und dünn, er hat lange gerätselt, was da wohl hineinpassen soll. Endlich in diesem Jahr … das erste UFO …

Schon vor längerer Zeit fragte mich eine Freundin, ob ich für ihre Töchter eine Hülle für deren Notenständer nähen könnte und ich dachte, so schwer kann das ja nicht sein, ich kaufe einfach ein schönes Schnittmuster und nähe sie … tja und dann fand ich … nichts … auf einem Blog eine echt coole Tasche, die ich aber selber nie so hinbekommen hätte und auch nicht so ganz das, was ich mir vorgestellt hatte. Also wollte ich weiter suchen, aber dann wurde ich krank und nun kam dieses UFO hier auf dem Tisch in Form eines Notenständers in einer Papphülle wieder zum Vorschein, als ich Platz brauchte um Abituraufgaben zu stapeln … sehr peinlich …

Also wollte ich das sofort erledigen. Die letzte Idee, mit der ich aufgehört hatte, waren die schon bereit liegenden abgeschnittenen Hosenbeine einer Jeans meiner Freundin und so dachte ich, diesmal mache ich auch mal was spontan. Ich wollte eine Art Sack nähen aus dem Bein, innen gefüttert mit einem dicken Rest Schaumstoffeinlage und dem Stoff, aus dem schon die beiden Flötentaschen der Mädchen bestehen. Also fing ich an und nähte das Bein unten zu und dann ab. Danach schnitt ich einen doppelten Boden und schusterte aus dem restlichen Schaumstoff eine Polsterung zusammen. Diese Teile habe ich Stoß an Stoß mit der Hand und Zwirn zusammengenäht und dann in den Jeanssack gesteckt. Und dann stand ich auf der Leitung und hatte außer einem Kordelzug keine Idee mehr wie ich jetzt oben die Tasche schließe. Dank der schnellen virtuellen Hilfe zweier Nähdamen bezüglich des Annähens eines Kordelzuges hatte ich dann mehrere Ideen im Kopf.

Problematisch war, dass das Jeansbein nach oben breiter wurde, der Jeans elastisch war und der Schaumstoff innen dick; Innentasche zuschneiden und nähen im Freiflug … oben passend gemacht. Für den Verschluss habe ich mich schlussendlich dazu entschlossen eine Beinnaht von oben aufzutrennen, den Jeanssack nach innen einzuschlagen und dann den Innensack so festzunähen, dass oben ein Kordelzug entsteht. Außen dran wollte ich ein stabiles Gurtband mit einem Gurtversteller, sodass bei kurzer Länge der Sack in der Hand getragen werden kann, gut ausgezogen aber auch quer umgehängt, um mit dem Roller in die Musikschule zu düsen.

Der Kordelzug geht ein bisschen schwer, aber die Mädels kommen damit hoffentlich zurecht; mir gefallen die von außen schlichten Taschen, die innen so schön bunt sind jetzt ganz prima und ich hoffe vor allem sie erfüllen ihren Zweck. Wir haben es getestet, es geht sogar noch locker die Flöte und ein gerolltes Notenheft rein.

Memo am Ende der Aktion an mich: bitte nicht wieder etwas spontan nähen wollen, doch erst denken und messen und dann nähen … spontan können andere, ich eher nicht. Habt ein schönes Wochenende und ein Erfolgserlebnis – ich habe meins heute, wenn ich mich einreihe bei Annettes Linkparty „Finish your old stuff„!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

8 Gedanken zu “Notenständertasche”